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Ein Diaprojektor wird direkt vor einem Hohlspiegel
(ø 200 cm), der gleichzeitig seine Projektionsfläche
ist, plaziert. Er projiziert ein Dia, das den Modellentwurf für
den "Tempel der Natur oder der Vernunft" (1793/94) von
Etienne-Luis Boullée zeigt.
Da auf einem Spiegel, welcher Art auch immer, ein projiziertes
Bild nicht wahrnehmbar ist, ist der Entwurf von Boullée
nur dann zu sehen, wenn Personen zwischen Projektor und Hohlspiegel
treten. Hält sich niemand zwischen den beiden Installationselementen
auf, wird das Bild und damit das Licht der Lampe des Projektors
gebündelt in diesen zurückgeworfen. Das Kühlsystem
des Projektors wird zusätzlich mit der reflektierten Energie
belastet. Der Kollaps des Projektors ist demnach nur eine Frage
der Zeit und der Besucherfrequenz. Durch seine Anwesenheit kann
der Besucher die Selbstzerstörung hinauszögern, wenn
nicht sogar verhindern. Diese Installation ist für Räumlichkeiten
geeignet, die dem klassizistischen Baustil nachempfunden sind
(z.B. Bauten der dreißiger Jahre).
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