Piet Trantel Modell 58 (Restlichtverstärker)  

Es gab da einen Raum in der Bleecker Street mit der verheißungsgsvollen Ankündigung "See what you'll be." Da ich mich mal wieder in einer der endlos aufeinander folgenden Krisen oder war es noch immer die Letzte? - befand und nicht schon wieder das I Ging befragen wolIte und erst recht nicht die besten Freunde, dachte ich: geh` einfach mal rein! Ich öffnete in der 3. Etage eine Tür und sah: nichts. Damit meine ich das Übliche, ein abgedunkelter Raum. Durch einen schmalen Gang tastete ich mich langsam voran, bis ich das Gefühl hatte, in einem Raum zu sein. Ich sah noch immer nichts und wartete geduldig auf das Programm, irgendein Video von Viola oder so ein Wahrnehmungsexperiment von Turell. Dann hörte ich dieses hohe Fiepen von laufenden Monitoren, aber ich fand sie nicht und blickte suchend umher. Irgendwo meinte ich einen Hauch von menschlichen Figuren sich abzeichnen zu sehen. Das mußten die Monitoren sein. Typisch, dachte ich, denn bei jeglicher Art von Anthropomorphismen fällt meine Klappe. Nur dieses Mal hatten die Figuren etwas mit mir zu tun. Sie bewegten sich wie ich. Das war ich. Ich sah die Andeutung eines meiner beiden chlorgebleichten weißen Hemden, die ich beim Duschen im Hotel jedesmat gleich mitwusch. Dieses Monitorchlorhemd brachte etwas Licht in den Raum und ich fragte mich: Is there any life in this room? Und wissen Sie was? Ich weiß es bis heute nicht. Schon möglich, daß mich hier die komplette Existenzialistenfilmfestbande umringte. Vielleicht war auch nur ein nackter Neger in diesem Time-Tunnel. Die nächste Documenta wird diese Frage klären müssen. Bis dahin versuch' ich´s mal mit Tarot.

Peter T. Laint, übersetzt und ausgesucht von Piet Trantel