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Ich komme nicht umhin, mich vor diesem Modell von
Ralf Peters an das Museumskonzept zu erinnern, das der Russe El
Lissitzky 1927/28 für das damalige Provinzialmuseum Hannover
entworfen hat. So wie wir heute Künstlerinnen und Künstler
zu einem Dialog mit dem Museum und seinen Sammlungen einladen,
hatte Alexander Dorner, der Direktor El Lissitzky in sein Haus
eingeladen, ein neues Konzept für die Präsentation speziell
der abstrakten Kunst zu entwickeln El Lissitzky entwarf bewegbare
Wandelemente und drehbare Vitrinen, mit deren Hilfe sich die Besucher
ihre Ausstellung genauer: die Kombination der Werke in einem Raum
selbst einrichten konnten. Nicht die Technik, aber die Elemente
dieser Konstruktion scheinen mir bei Ralf Peters die gleichen:
Wählbarkeit der Exponate und rotierendes System. Der Raum
der Abstraktion ist in Hannover rekonstruiert worden. Warum hat
er nirgendwo Schule gemacht? Vielleicht weil die statischen Bilder
sich wehren gegen jenen Bilderwechsel - bei jeder Diashow, überbaupt
in den Medien -, der die Menge unterschiedlichen Bilder höher
ansetzt als die Intenaltät des einzelnen Bildes und dessen
konzentrierte Wahrnehmung.
Uwe M. Schneede
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