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Die Rauminstallation "Raum 48" von Ralph
Peters ist, wie die Besucher bald
merken, ein Entschleunigungsraum .Holzleisten am Boden täuschen
nicht nur
eine falsche Raumperspektive vor ,sie haben auch schon bei der
zweiten Ecke
der drei Meter hohen, verwickelt eingezogenen Stellwände
eine solch' enge
Abfolge, dass der Schritt zwangsläufig gebremst wird .Darf
man an diesem
vom Eingang noch nicht sichtbare Hindernis die Holzstangen überhaupt
betreten? Anders jedenfalls ist die engste Stelle dieses Raumes
nicht zu
überwinden. Die Neugier, den Raum hinter der eingezogenen
Wand endlich zu
erkunden wird die Besucher weiterziehen, wenn auch mit dem Gefühl,
vielleicht unerwünschter Weise eine Grenze überschritten
zu haben. Erreicht
man aber das Ziel, ist man enttäuscht: Der Raum im Raum weist
als leere
Mitte im Vergleich zum Weg dahin keine Besonderheiten auf. * Von
oben
könnte ein Beobachter bemerken, dass die Besucher sich die
ganze Zeit in
einem konkreten, reinquadratischen Bild bewegen. Aber soviel
Abstraktionsvermögen muss gar nicht sein, um diese Rauminstallation
von
Ralph Peters mit Genuß zu erleben.
Hajo Schiff
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