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Die Realität ist immer die Realität eines
Systems. Im Modell 58 gewinnt der
Raum Form durch die Beobachtung des eigenen Bildes auf den Monitoren.
In
Echtzeit gewinnt der Raum Kontur durch das Licht, das von der
Ober-fläche
des anwesenden Körpers reflektiert wird. Auge und Körper
erschaffen den
Raum durch die Kopplung von technischen Apparaten. Technik und
Körper
bilden keine Opposition, sondern sind ontologisch vereint. Die
Medien
bilden nicht die Welt ab, und sei es noch so selektiv, sondern
erzeugen
eine eigene Realität. Die Welt konstruiert sich so, wie sie
durch die
Medien wahrgenommen wird. Wirklichkeit wird zu einem Produkt von
Medienoperationen. Letztlich bedeutet dies, daß die Welt
keine gegebene
oder zu erkennende oder zu verfehlenden Realität besitzt,
sondern sich
selbst durch ihren Beobachter erzeugt. Sie entsteht im Akt der
Beobachtung,
wenn der Beobachter sich selbst als Beobachter erkennt: Was wir
tun, ist
was wir sehen, und was wir sehen, ist was wir tun.
Matthias Mühling
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