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Warum ist gerade der Tod von Menschen ausgesprochen
unterhaltsam? Gibt es doch kaum eine spannende Handlung, in der
nicht ein Mord vorkommt. Krimi- und Actionfilme basieren auf diesem
Tötungsdelikt. Dabei ist es genauer betrachtet nicht der
Mord an sich, sondern die Spannung vor dem Mord, die unerträgliche
Gewissheit, die uns packt und uns aus dem öden Alltag reisst.
Deswegen sind wir jedem Mord dankbar, auch wenn er nur auf dem
Bildschirm oder der Leinwand passiert. Auch dem Künstler
Ralf Peters, der in seinem Projekt "Modell 56" solch
mitreissende Szenen synchron ablaufen lässt und damit deren
Wirkung potenziert. Nebenbei macht er auf die akustischen und
optischen Mittel aufmerksam, die sich der Dramaturgie der Gewalt
bedienen. Somit formiert "Modell 56" eine Demonstration
unglaublicher kinematografischer Energie.
Justin Hoffmann
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