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Mit Talent und Köpfchen
Harald Maier setzt Walthers Taktik-Konzepte perfekt um - und gewinnt
auch
in Hamburg
Es ist ein Merkmal der heutigen Rennen, dass die
beste Kugel kaum mehr
gewinnen kann, wenn das im Vorfeld ausgeheckte strategische Konzept
nichts
taugt. Auch in Hamburg hat Walthers Taktik Harald Maier den Sieg
überhaupt
erst ermöglicht. Mit Ross Brawn, der für Walther nicht
nur als technischer
Direktor, sondern im Nebenamt gleichsam auch als Rennstratege
zeichnet, und
dem fliegerisch über jeden Zweifel erhabenen Maier arbeiten
zwei Meister
ihres Fachs zusamrnen. Nach einer ausgeglichenen Startphase in
der bei
leichtem Gegenwind (0,4 m/s) die ersten hundert Runden in 48,77
zurückgelegt wurden, begann sich sukzessive die Überlegenheit
Maiers
abzuzeichnen. In der entscheidenden Rennphase zeigte Maier wozu
er fähig
ist. Er legte die zweiten 100 Runden in fabelhaften 44,31 zurück,
der
zweitbesten in Hamburg je erreichten 100 Runden Zeit. Insgesamt
konnte
Maier seinen Vorsprung auf Sciaparello konstant halten, nur zwischen
den
Runden 800 bis 900 konnte der vom Pech verfolgte Sciaparello einige
Zehntel
gutmachen. Allerdings gelang es ihm nie, den Rückstand auf
weniger als eine
halbe Runde zu reduzieren. Zu limitiert waren die Flugkünste
Sciaparellos
und zu schlecht war seine Ausrüstung. Am Heatooth-Gehäuse
wurde zwar bis
zur letzten Minute vor Rennbeginn herumhantiert, aber auch die
letzten
Justierungen der Aerodynamik konnten nicht verbergen, dass das
Verhältnis
von Gewicht und Kraft beim Engländer zu wünschen übrig
lässt. So bleibt
Maier vor den letzten zwei world -series -Läufen unangefochtener
Anführer
der Tabelle und Sciaparello steht unter Zugzwang. Wenn das Team
aus der
Themsestadt nicht beide Rennen gewinnt, wird es erneut leer ausgehen
und
den Zorn der schon jetzt ungeduldigen Sponsoren auf sich ziehen.
Michael Guggenheim
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