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Ralf Peters` 64 Modelle bilden einen Index möglicher
Rauminstallationen,
die das gesamte Spek-trum inszenatorischer Eingriffe in den neutralen
Ausstellungsort repräsentieren. "Modell 10 (sich filmende
Kameras)"
reflektiert die Wahrmehmungsdifferenz zwischen dem direkten Bild
und seiner
medialen Vermittlung. Mit seinem technischen Equipment, Monitore,
Videokameras und der halbtransparenten Glasscheibe, greift Peters
hier auf
ähnliche Versuchsanordnungen von Dan Graham zurück,
vor allem auf dessen
"Two Viewing Room" von 1975. Trotzdem ist die eigenständige
Position und
der unterschiedliche Ansatz beider Künstler evident. Erprobte
Graham in den
siebziger Jahren bestimmte Wahrmehmungsphänomene am realen
Objekt, seinem
Ausstel-lungsbesucher, so bleiben Peters' gebaute Modelle Vorschläge,
für
die eine Realisation nie vorgesehen wurde und die sich auch erst
in der
vergleichenden Rezeption aller 64 Modelle erschließen. Nicht
nur "Modell 10
(sich filmende Kameras)", auch mancher seiner weiteren Projektvorschläge
scheint Werke anderer Künstler zu zitieren oder deren Realisationen
sogar
zu antizipieren. 64 Modelle, so die Argumentation von Ralf Peters,
reichen
aus, um den gesamten Kanon der Installationskunst der vergangenen
dreißig
Jahre in ihren grundlegenden Formulierungen und zahlreichen Variationen
gültig zu repräsentieren.
Dietmar Elger
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