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Ein Modell ist ein Modell ist ein Modell. Es setzt
eine Idee in die Welt, die der tatsächlichen Ausführung
im 1:1 der handgreiflichen Wirklichkeit rigide Paroli bietet.
1:0 für das Modell. In diesem Behältnis, an den Rändern
des Wirklichen, bleibt die Idee eine Idee. Mit seinen Versuchsanordnungen
künstlerischer Installationen für real existierende
Ausstellungsräume erobert Ralf Peters die Institute der Kunst
unserer Zeit. Er dringt ein ohne sich aufzudrängen. Darüber-hinaus
entgeht er dem Ärger mit Kuratoren, Geldgebern etc., den
eine Realisierung immer auch mit sich bringen mag. Die Vorstellung
der künstlerischen Realität in Pappmaché beläßt
die Idee in ihrer kristallinen Form. Im Modell 58 setzt eine mit
gleichnamigem Equipment ausgestattete Kamera den Betrachter der
Kunst ins rechte Licht. Wir haben uns einen modellhaft dunklen
Raum vorzustellen, in dem allein die Kamera in ihrer visuellen
Rezeptionsstärke noch lichte Areale ausmachen kann. Diese
Lichtblicke in der Dunkelheit überträgt sie auf eine
zwölfteilige Monitorwand. In einer schwach illuminierten
Parabel wird der Betrachter zum kreativen Vollender einer künstlerischen
Situation. Denn je heller der Betrachter im Raum erscheint, je
hellsichtiger er ist, desto mehr Licht wird er ins Dunkel derkünstlerischen
Situation bringen, desto mehr wird er sehen. Und wenn der Betrachter
keinen anderen Weg findet, um der künstlerischen Idee habhaft
zu werden, dann kann er sie im Modell kaufen - und wird so zum
stolzen Besitzer einer Idee. Keine schlechte Idee. Ein schönes
Modell.
Carsten Ahrens
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